Interview mit der Band „Blond“

Am 01.04.2016 fand im Chemnitzer Club Atomino eine Record-Release-Party statt. Die Band Blond, bestehend aus Nina Kummer, Lotta Kummer und Johann Bonitz, stellte ihre erste CD „Blond“ vor.

Mit den Songs (eine Mischung aus Pop und Indie) und einer tollen Bühnenshow begeisterten sie das Publikum im gut besuchten Atomino.

Im Anschluss an das Konzert nahm sich Nina Kummer (Sängerin und Gitarristin) im Backstage Zeit für ein Interview.

Stimmt es eigentlich, dass ihr Geschwister seid?

Ja, das stimmt.

Dann erübrigt sich ja die Frage wie ihr zusammen gefunden habt. 

Wann habt ihr die Band gegründet?

Wir haben uns 2011 gegründet. Im Kinderzimmer ist das so entstanden. Unseren ersten Auftritt hatten wir auf Johanns Jugendweihe, da waren wir noch ganz klein.

Wer spielt welches Instrument?

Meine Schwester Lotta spielt Schlagzeug und Flöte, ich spiele Gitarre und Johann spielt Bass, Keyboard und Gitarre. Johann kann eigentlich alles spielen.

Aus wie vielen Songs besteht euer Repertoire?

Wir haben am Anfang nur gecovert und da haben wir immer unsere Lieblingslieder aus jedem Jahr mitgenommen. Es gibt Cover-Songs, die wir schon 2011 gespielt haben, aber die wir jetzt immer noch sehr gerne spielen. Auf der EP sind ja nur fünf Titel, allerdings sind schon wieder neue in Arbeit, deswegen kann ich jetzt nicht genau eingrenzen, aus wie vielen Songs unser Repertoire besteht.

Wollt ihr dann in Zukunft nur eigene Songs spielen oder auch noch Cover?

Wir wollen in Zukunft mehr eigene Songs spielen. Allerdings finde ich es ganz schön, wenn man als Mischung ein Cover mit einbringt, auch wenn es nur ganz kurz ist, da die Leute es ja kennen. Das finde ich recht auflockernd, deswegen wollen wir auch weiterhin Cover-Songs spielen.

Wer schreibt die Songtexte?

Ich schreibe die Texte. Johann kümmert sich um das Lied und meistens ist es schon vorher fertig. Es kann aber auch sein, dass das Lied erst im Proberaum entsteht und ich anschließend den Text dazu schreibe.

Also macht Johann hauptsächlich die Musik?

Ja, mittlerweile schon. Früher habe ich das immer alleine gemacht. Johann ist der Musiker unter uns. Er kann einfach alles und er hat ein sehr gutes Gehör dafür. Wenn er eine Idee hat, arbeiten wir alle gemeinsam daran und der Text entsteht, wie gesagt, oft als letztes.

Über was handeln die Songs? Welche Themen greift ihr auf?

Das ist ganz klassisch. Die Songs handeln meistens über Liebe und die traurigen Seiten, die ein Mädchen so hat.

Wie oft probt ihr und wo befindet sich euer Proberaum?

Wir proben in einem alten Schulhaus. Das ist in Chemnitz am Brühl und dort sind auch noch ganz viele andere Proberäume. Wir proben ein- bis zweimal in der Woche. Es kann auch vorkommen, dass wir dreimal in der Woche proben, das kommt darauf an, wie nah der nächste Auftritt liegt.

Zu den Auftritten: Wo spielt ihr dieses Jahr noch?

Wir spielen noch im AJZ in Chemnitz, in Berlin im Musik & Frieden, auf einem Festival in Oederan, in einem Club, in Leipzig in einem Fahrradladen und vielleicht noch in Erfurt. Das sind die Auftritte, die jetzt noch anstehen.

Das ist ja schon eine ganze Menge.

Ich bin auch sehr froh darüber.

Bist du mit dem Auftritt heute zufrieden? 

Das ist immer eine schwierige Frage. Ich war ja noch nicht draußen. Ich gehe nach den Konzerten immer raus und höre mir an, was die Leute sagen. Meistens finden sie es immer toll. Heute habe ich mich schon verspielt und denke mir, man hätte es besser machen können, aber im Großen und Ganzen fand ich es sehr schön. Es waren auch total viele Leute da. Das freut mich sehr und das hätte ich nicht gedacht, denn das war ja der erste Auftritt, bei dem wir nicht Vorband, sondern Hauptband waren. Da hätte es ja auch sein können, dass gar keine Leute kommen.

Was wünscht ihr euch für die Zukunft? Welche Ziele habt ihr?

Wir haben immer gesagt, wir wollen so bekannt werden, dass zu uns nicht mehr gesagt wird, dass wir wie die Haarfarbe Blond heißen, sondern dass gesagt wird, dass die Haarfarbe Blond so heißt wie wir. Das ist das Ziel. Natürlich auch Geld verdienen und nichts anderes mehr machen müssen.

Das war’s auch schon. Vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hastIch wünsche euch weiterhin viel Erfolg!

Damit ihr euch ein eigenes Bild von Blond machen könnt, hier ein Link zu ihrer Facebook-Seite und ihrem Musikvideo „Bluegrey“. Viel Spaß beim Reinhören!

https://www.facebook.com/bandblond/?fref=ts

https://www.youtube.com/watch?v=ABsgrQF_9fo

Nina Bohn

Interview mit Kraftklub-Frontmann Felix Brummer

Man hätte es auch für einen Aprilscherz halten können, als Felix Brummer (Kraftklub-Sänger) auf meine Interviewanfrage ein Treffen am 01. April im Eiscafé „Buono“ in Chemnitz/Sachsen vorschlug.

Entsprechend aufgeregt und nervös, aber auch neugierig machte ich mich auf den Weg und wurde tatsächlich von Felix vorm Buono begrüßt.

In der modern gestalteten Eisdiele mit eigener Kinderspielecke, die uns als Interviewkulisse diente 😉 , konnte ich mit Felix ein interessantes Gespräch führen.

Die Randale- und Europa-Tour liegen ja nun hinter euch: Wie war es? Welche Erfahrungen nehmt ihr mit?

Das war für uns quasi ein Abschluss der ersten beiden Alben. Nach der ganzen „In-Schwarz“-Sache, also nach unserem zweiten Album, und nachdem wir ganz viele Festivals und Konzerte gespielt haben, wollten wir einen Abschluss machen. Wir haben ja dann im November ein Live-Album heraus gebracht, „Randale“, und da es langweilig ist, es nur herauszubringen, haben wir uns dazu entschlossen, es noch mal live zu spielen. Allerdings nur in 10 Städten in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Dann spuckte es uns schon länger in unseren Köpfen herum, außerhalb von Deutschland Konzerte zu geben. Das haben wir bereits auf der Klubtour davor probiert. Da haben wir in Amsterdam, London und Luxemburg gespielt. Das wollten wir weiter forcieren, weil wir diese Vorstellung, als deutschsprachige Band im Ausland zu spielen, ganz lustig fanden. Bei der Europa-Tour hat man dann auch gemerkt, dass immer weniger Deutsche da waren, sondern immer mehr Leute aus dem jeweiligen Land. Das war eine sehr schöne Erfahrung.

In Paris haben wir dieses Jahr auch gespielt. Dort haben wir die Erfahrung gemacht, dass es nach den Terroranschlägen nicht ganz so leicht ist, einfach mal ein Konzert zu spielen. Im Endeffekt waren auch nur 200 Leute da und der Veranstalter wollte das Konzert schon absagen, weswegen wir es selbst veranstalten mussten. An dem ganzen Abend haben wir 3000 € minus gemacht, also mussten wir 3000 € hinlegen, um ein Konzert zu spielen. Es hat sich aber gelohnt.

Und ganz viele andere lustige Sachen haben wir erlebt. Man reist halt mit seiner deutschsprachigen Band, die man irgendwann mal da drüben im Proberaum gegründet hat, in Europa herum und gibt Konzerte. Das war schon ein sehr schönes Gefühl und mit diesem Gefühl sind wir dann rausgegangen und haben gesagt, jetzt machen wir erstmal Pause.

Ist denn ein neues Album in Sicht?

Nein, ein Album ist nicht in Sicht. Wir hängen jetzt erstmal ab, chillen und machen Urlaub. Klar ist da natürlich auch Musik mit dabei, aber wir haben kein Album geplant. Zum Glück ist die Plattenfirma auch so, dass sie sagt, lasst es langsam angehen.

Wie läuft denn generell so eine Albumplanung ab? Wie lange dauert dieser Prozess?

Das dauert schon lange. Das zweite Album „In-Schwarz“ haben wir zum Beispiel angefangen, während wir das erste Album noch getourt haben. Wir hatten einfach keine Lust mehr immer nur diese „Mit K“- Songs zu spielen. Dafür haben wir schon ungefähr ein Jahr gebraucht.

Ihr seid ja sehr Heimat verbunden. Kannst du dir auch vorstellen in einem anderen Bundesland oder sogar im Ausland zu leben?

Kann ich mir auf jeden Fall vorstellen. Wir sind nicht direkt Heimat verbunden mit der Region an sich, sondern mit den Leuten, die wir hier haben, also Family und Freunde. Aber klar, der Gedanke kommt einem immer mal, gerade wenn man im Osten aufgewachsen ist. Da gibt’s immer mal Momente, wo man denkt „Oh Gott, am liebsten würde ich jetzt abhauen und irgend woanders hinziehen“ und das Wetter ist auch nicht so toll hier. Ich würde gerne in den Süden ziehen, aber geplant ist nichts.

Bald findet ja das Kosmonautfestival in Chemnitz statt: Mit wem und wann habt ihr es gegründet?

Das haben wir fünf gegründet. Beim ersten Mal hat es 8 € Eintritt gekostet und da haben wir unter falschem Namen gespielt. Außer uns sind auch lokale Bands und Frittenbude aufgetreten. Von Jahr zu Jahr wurde es immer professioneller und immer mehr Leute, die sich wirklich auskennen, haben mitgemacht. Ab einem gewissen Zeitpunkt hat man aber auch keine Lust mehr das alles selber zu machen. Ich wüsste zum Beispiel nicht, wen ich anrufen müsste, wenn ich 500 Dixie-Toiletten oder 15 Kilometer Bauzaun bräuchte. Zum Glück gibt’s da Leute, die das wissen.  Es ist sehr schön, dass uns das abgenommen wurde. Von Jahr zu Jahr ist es auch immer größer geworden und jetzt geht’s ins vierte Jahr.

Auf wen freust du dich in diesem Jahr besonders?

Den geheimen Headliner kann ich jedem ans Herz legen. Das wird sehr, sehr spektakulär. Ansonsten bin ich tatsächlich eher auf das Mittelfeld bedacht. Dann freue ich mich auch sehr auf Wanda, die letztes Jahr nicht spielen konnten. Es gibt auf jeden Fall sehr viel, worauf ich mich sehr freue.

Stellt ihr fünf das Line-Up zusammen? 

Ja, das machen wir fünf zusammen mit unserer Booking-Agentur und mit den Leuten, die mit am Festival arbeiten. Wir treffen uns einmal im Monat und besprechen dann, welche Bands wir buchen wollen. Leider haben wir die Erfahrung gemacht, dass man nicht jeden buchen kann, den man gerne buchen würde. Dann versucht man halt ganz viele Leute anzufragen, das ist hartes Festival-Booker-Geschäft.

Wie kam es eigentlich zum Namen „Kosmonautfestival“?

Wir haben hier in Chemnitz ein Kosmonautenzentrum. Das ist so was wie eine Raumsimulation und dort machen Kinder Führungen für die Leute, die sich das anschauen wollen. Damals haben wir auch den ersten Festival-Trailer mit diesen Kids gedreht.

Die letzte Folge eurer eigenen Radiosendung „Radio mit K“ habt ihr ja im Chemnitzer Club Atomino aufgenommen.  Macht ihr das jetzt immer so? Und wenn ja, wer kann zur Sendung kommen?

Wir planen tatsächlich, es öfter in Chemnitz im Atomino zu machen, weil es ganz lustig und etwas anderes ist die Sendung mit Publikum aufzuzeichnen. Das Atomino hat vor kurzem im Internet eine Veranstaltung für die nächste Radio mit K-Sendung erstellt und obwohl wir diese Veranstaltung nicht geteilt haben, haben 700 Leute Interesse gezeigt. Ins Atomino passen allerdings nur 100 Leute mit Stühlen rein. Deshalb überlegen wir gerade, wie wir das machen. Vielleicht verlosen wir es.

Ich bin ja von der Schülerzeitung und da interessiere ich mich auch sehr für deine Schulzeit. Wie war diese für dich? 

Ehrlich gesagt hatte ich schon immer Probleme in der Schule und mit Autoritäten, also dementsprechend auch mit Lehrern. Es war nicht immer einfach in der Schulzeit, für meine Eltern vor allem, glaub ich. Im Endeffekt habe ich aber alles geschafft und bin mit meinem Abi raus. Es hat alles mit Ach und Krach hingehauen und bevor ich studieren konnte, kam mir Gott sei Dank die Musikkarriere dazwischen.

Was wolltest du denn studieren?

Das hätte ich gar nicht gewusst. Ich hätte einfach irgendwas studiert, um Bafög zu bekommen.

Welche Lebenspläne hast du noch?

Da habe ich immer mal wieder drüber nachgedacht. Ich hoffe, dass ich irgendwann sagen kann, wenn ich keine Lust mehr habe Kraftklub zu machen, dass ich dann sagen kann, es war schön und anschließend etwas anderes mache. Das fände ich ganz cool, weißt du, diesen Moment zu erkennen, anstatt einfach weiterzumachen, weil man denkt, das muss man jetzt machen, weil man nichts anderes gelernt hat. Ich traue mir das aber zu, dass ich es hinbekomme, etwas anderes in meinem Leben zu machen, als nur auf einer Bühne rumzuhampeln.

Welche Botschaft würdest du den Lesern mit auf den Weg geben?

Ich kenne ganz viele Leute, die in der Schule sehr schlecht waren und die jetzt sehr angesehene Berufe haben und finanziell gut dastehen. Ich hoffe, dass Schüler sich nicht davon klein kriegen lassen, wenn sie Kack-Zensuren haben und dass sie nicht denken, dass sie weniger wert sind, als jemand, der sehr gute Zensuren hat. Das bedeutet einfach nur, dass man versuchen muss, anders klar zu kommen. Dieses Schulsystem, das lineare Lernen, so wie es jetzt existiert, also dass vorne ein Lehrer steht, etwas erklärt und wenn man es möglichst genau wiedergibt, ist man sehr gut, finde ich kontraproduktiv für das, was später wirklich von einem in der Erwachsenenwelt verlangt wird. Dort ist oftmals keiner, der einem sagt, so muss man das machen und wenn man es genauso umsetzt, klappt das gut. Es ist viel interessanter, wenn man sich selbst Gedanken macht. Das sollte meiner Meinung nach in der Schule gefördert werden.

Außerdem würde ich Computer-Unterricht als Pflichtfach einführen. Die Schüler sollten in Social Media geschult werden und den Umgang damit erlernen.

Ich finde es z.B. nicht gut, dass schon 12-jährige Zugang zu Internetseiten haben, die noch gar nicht für sie bestimmt sind. Da prasselt einiges auf einen ein und mancher weiß nicht damit umzugehen. Das ist sehr kritisch.

Dann würde ich den Schülern auch noch gerne mit auf den Weg geben, dass sie ihre Mitschüler nicht über das Internet mobben sollen, denn das bleibt für immer da. Früher zu meiner Schulzeit wurden die Kinder noch in der Schule gemobbt und zu Hause hat das Mobbing aufgehört. Heute geht das im Internet die ganze Zeit weiter und das finde ich ekelig.

Das waren auch schon meine Fragen. Vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast!

Sehr gern!

Nina Bohn

Konzertbericht: Kraftklub live in Luxemburg

Am 4. Februar 2016 fand im „den Atelier“ in Luxemburg Stadt ein Konzert der Band Kraftklub statt. Das „Atelier“ wurde 1995 eröffnet und bietet Platz für bis zu 800 Personen. Mittlerweile ist es neben der Rockhal in Echternach eines der bedeutendsten Veranstaltungsorte Luxemburgs.

Dicht gedrängt und ungeduldig erwartete das Publikum das Konzert von Kraftklub, als um 20:30 Uhr endlich Sänger Felix die Bühne betrat. Er begrüßte die Fans mit „Salut, je suis Felix“, um dann auf Deutsch mit französischem Akzent die Vorband Giant Rooks anzukünden. Die fünf jungen Musiker aus Hamm überzeugten mit ihrem Art Pop und stimmten uns, die KK-Fans, auf das dann folgende Konzert ein:

Kraftklub betrat im Dunkeln die Bühne und eröffnete die Show mit tollen Lichteffekten zum Song „Wie ich“.
Das nachfolgende Programm ähnelte in verkürzter Weise dem in Wiesbaden (siehe „Konzertbericht: Kraftklub live in Wiesbaden“), doch durch die kleine Location war die Verbindung zwischen Band und Fans sehr eng und die Atmosphäre energiegeladen. Kein Shirt blieb trocken, besonders in der Mitte der Menge, wo ausgelassen mitgefeiert und gepogt wurde.
Nicht fehlen durften auch, wie von KK gewohnt, kritische Anmerkungen zur aktuellen politischen Situation, die das Publikum mit „Nazis raus“ erwiderte.
Ein Highlight des Konzerts war eindeutig, als Frontmann Felix in die Menge sprang und sich auf Händen bis zum Galerie-Geländer tragen ließ. Von dort performte er den Song „Unsere Fans“, um sich anschließend aus ca. zwei Meter Höhe rücklings fallend von der Menge auffangen zu lassen.
Dann folgte das Lied „500 K“, das Bassist Till und Sänger Felix gemeinsam rappten, begleitet vom „Geldregen“ der 500K-Scheine. Zusammen mit Felix’ T-Shirt, das er mir beim Song „Scheissindiedisko“ zuwarf, ein tolles Andenken.

Zum Abschluss dieses großartigen Abends gab es leider eine traurige Ankündigung: Kraftklub wird nach Beendigung ihrer Tour eine Pause einlegen. So hatte es beim letzten Lied „Songs für Liam“ den Anschein, dass die Fans diesen Moment besonders auskosteten, ehe sich die Band von der Bühne verabschiedete.

Zu meiner großen Freude konnte ich die Jungs von Kraftklub und Giant Rooks im Anschluss persönlich treffen, denn wie auch schon in Wiesbaden, erschienen sie am Merchandise-Stand.
Diese tolle Gelegenheit nutzte ich für Fotos und Autogramme. Außerdem ergab sich die Gelegenheit, Gespräche mit den Bandmitgliedern zu führen, vor allem mit Schlagzeuger Max. Er erzählte mir u. a. dass Kraftklub die Pause dazu nutzen wird, sich mit einem neuem Album zu beschäftigen.
Mit tollen Eindrücken und Andenken ging für mich ein einmaliger Abend zu Ende.

Nina Bohn

Konzertbericht: Kraftklub live in Wiesbaden

Am 28. Januar 2016 fand im Kulturzentrum Schlachthof Wiesbaden e. V. ein Konzert der Band Kraftklub statt. Das Kulturzentrum Schlachthof wurde 1994 gegründet. Nach Umbauarbeiten eröffnete 2012 die Schlachthof-Halle, in der Konzerte, Partys und Theater- und Comedystücke stattfinden. Sie umfasst eine Fläche von ca. 1200 Quadratmeter und bietet Platz für bis zu 1800 Personen.

Pünktlich um 20 Uhr betrat Sänger Felix Brummer die Bühne, um Jesper Munk, der die Band drei Konzerte lang supportete, anzukünden. Jesper Munk spielte ca. eine halbe Stunde und heizte die Menge gut ein. Er ist ein junger, talentierter Musiker, von dem man sicherlich noch viel hören wird. Davon ist auch Kraftklub überzeugt.

Nach einer kurzen Umbaupause begann dann das eigentliche Konzert. Zum Auftakt fiel ein Vorhang und gab den Blick auf die Bühne frei. Die Band zeigte sich den jubelnden Fans, der Startschuss für einen tollen Konzertabend war gefallen. Kraftklub zog die Menschen sofort in ihren Bann und in den kommenden zwei Stunden war Singen, Tanzen und Pogen angesagt.

Frontmann Felix Brummer kündigte jedes Lied mit einer Ansage an. Diese waren oftmals sehr humorvoll, aber auch sozial-kritisch, was sich in vielen Songtexten wiederspiegelt.

Die Band suchte immer wieder den Kontakt zu den Fans. So bat Felix eine Person aus dem Publikum auf die Bühne, um am Glücksrad zu drehen, auf dem sich drei Lieder („Schlagerstars“, „Juppe“ und „Lieblingsband“), die es nicht in die Setliste geschafft hatten, aber auch eine Niete (1 Minute Stille) befanden. Der Zeiger landete auf „Juppe“, was auch mein persönlicher Favorit war.

Etwa zur Hälfte des Konzerts bat Kraftklub Jesper Munk nochmals auf die Bühne, um mit ihm einen Song („Blitzkrieg Bop“ – The Ramones) zu performen. Das ist mittlerweile ein Ritual, denn bei jedem KK-Konzert spielt die jeweilige Vorband ein Lied mit Kraftklub.

Den Song „Deine Gang“ spielte Kraftklub auf der sogenannten B-Stage, um auch den Fans, die es nicht bis nach ganz vorne geschafft haben, nahe zu sein. Anschließend folgte Kraftklubs selbst erfundener Sport: Wett-Crowd-Surfen zurück zur Hauptbühne. Die Jungs sprangen in die Menge und ließen sich wortwörtlich auf Händen tragen. Gewinner dieses Wettbewerbs war Gitarrist Steffen Israel, sehr zum Ärger von Felix, der auf dieser Tour noch nie gewinnen konnte.

Das Konzert endete mit den Songs „Scheissindiedisko“, „Randale“ und „Songs für Liam“, was die Menge nochmals aufheizte: Nach Aufforderung von Felix wurde Müll hochgeworfen („Randale“) und die T-Shirts ausgezogen („Scheissindiedisko“). „Songs für Liam“ wurde im Konfetti-Regen gespielt, ein großes Highlight und gleichzeitig sehr schöner Konzertabschluss.

Um nach dem Konzert zur Garderobe zu gelangen, musste man sich in eine lange Schlange stellen und ca. 30 Minuten warten. Das ist der einzige Kritikpunkt. Doch das lange Warten erwies sich für mich als Glücksfall, denn als ich mich anschließend am Merchandise-Stand (dort kann man Fanartikel kaufen) umschaute, kam plötzlich Sänger Felix. Ich nutze diese  tolle Gelegenheit, machte mit ihm ein Foto und bekam ein Autogramm.

Nach diesem grandiosen Abend freue ich mich jetzt schon auf das Konzert in Luxemburg („Europa-Tour“). Ein Konzertbericht folgt.

Nina Bohn

Hier könnt ihr euch selber ein Bild vom Konzert bzw. vom Crowd-Surfen-Wettbewerb machen:

Porträt der Band Kraftklub

In diesem Artikel möchte ich die Band Kraftklub vorstellen. Sie gewann vor kurzem die 1Live-Krone in der Kategorie „Beste Band“.

Die Band Kraftklub setzt sich aus den Musikern Felix Brummer (Gesang), Karl Schumann (Rhythmusgitarre, Gesang), Till Brummer (Bass), Steffen Israel (Leadgitarre) und Max Marschk (Schlagzeug) zusammen. Sie verbinden Rock mit deutschem Rap und ihre Musik zeigt Einflüsse aus unterschiedlichen Musikgenres, wie zum Beispiel Indie, Hip-Hop und Pop.

Alles begann 2009 auf dem Splash-Festival in Chemnitz. Dort trat Rapper Felix Brummer unter dem Pseudonym Bernd Bass zusammen mit den anderen Musikern, die sich damals Neon Blocks nannten, auf. An diesem außergewöhnlichen Genremix fanden nicht nur die Fans gefallen und so schlossen sie sich zusammen. Aus Bernd Bass und Neon Blocks wurde die Band KRAFTKLUB.

Ende 2009 ging die Band ins Studio, um ihre erste EP „Adonis Maximus“ zu produzieren. Diese veröffentlichten sie im Februar 2010 im Chemnitzer Club Atomino. Ein großer Erfolg wie sich herausstellte, denn dadurch wurden viele Plattenfirmen, Musikgruppen und Künstler auf Kraftklub aufmerksam. So bekamen sie im Januar 2011 einen Vertrag beim Label Universal Domestic Rock / Vertigo. Außerdem traten sie auf verschiedenen Festivals und als Vorgruppe für bekannte Bands auf. Hiermit erspielte sich Kraftklub einen gewissen Bekanntsheitsgrad, der durch die Teilnahme am Bundesvision Songcontest 2011 noch größer wurde. Sie vertraten dort das Bundesland Sachsen mit dem Song „Ich will nicht nach Berlin“. Die Band belegte zwar nur Platz 5, doch „Ich will nicht nach Berlin“ erreichte Platz 45 der Charts. Dies blieb nicht die letzte Chartplatzierung: Ihr im Januar 2012 veröffentlichtes Debüt-Album „Mit K“ schoss in Deutschland sofort auf Platz 1. Ein weiterer Erfolg stellte sich mit dem Gewinn verschiedener Preise ein, wie z. B. die 1Live-Krone in der Kategorie „Bestes Album“ und den Echo in der Kategorie „Kritikerpreis National“. Diesen erhielt die Band, weil sie auf eine Nominierung verzichtete, für die auch die Band Frei.Wild vorgesehen war, die als nazistisch sympathisierend gilt.

Nach einigen Touren (bspw. die „Mit K-Tour“) und Festivalauftritten wurde es aufgrund der Albumplanung etwas ruhiger um Kraftklub, doch nicht allzu lange. Das neue Album „In Schwarz“ veröffentlichte die Band am 12. September 2014, welches wie das vorherige „Mit K“ in Deutschland auf Anhieb Platz 1, in Österreich Platz 2 und in der Schweiz Platz 8 der Charts erreichte. Der Startschuss für ein wirklich sehr erfolgreiches Jahr war gefallen: Kraftklub erhielt wieder diverse Preise, darunter den Echo in der Kategorie „Bestes Video National“ für ihr Musikvideo zum Song „Unsere Fans“. Es folgten drei Tourneen: Die „Konvoi-In-Schwarz-Tour“, bei der die Band sieben kostenlose Konzerte gab, die „Kleine Läden – Große Liebe-Tour“, die nur in kleinen Clubs gespielt wurde und die „In-Schwarz-Tour“ mit Auftritten in großen Hallen. Auch Festivals standen auf dem Programm, u. a. in KK’s Heimatstadt Chemnitz auf dem Kosmonautfestival, das die Band mitgegründet hat. Begleitet von einem Kamerateam auf der Club- und Hallentour, entstanden zwei Dokumentationen und ein Konzertfilm. Diese DVD, erschienen am 21. November 2015, trägt den Namen „Randale“.

Aktuell tourt Kraftklub seit Mitte Januar durch die Hallen von Deutschland und der Schweiz („Randale-Tour“). Im Februar startet die „Europa-Tour“. Kraftklub wird dann Konzerte in europäischen Clubs geben.

Ich werde jeweils ein Konzert der „Randale-Tour“, aber auch der „Europa-Tour“ (Luxemburg) besuchen. Konzertberichte folgen.

Damit ihr euch ein eigenes Bild von der Band Kraftklub machen könnt, hier ein Video von „Schüsse in die Luft“.

;-). Viel Spaß beim Reinhören ☺ !

Nina Bohn

Ein Kurzportrait der Band „Bilderbuch“

In diesem Artikel möchte ich euch die österreichische Band „Bilderbuch“ vorstellen. Sie war in diesem Jahr für die 1Live-Krone des Radiosenders 1Live in der Kategorie „Beste Band“ nominiert, gewann diese aber nicht.

Die vierköpfige Musikgruppe „Bilderbuch“ wurde im Jahr 2005 in Kremsmünster in Österreich gegründet und setzt sich aus den Musikern Maurice Ernst (Gesang, Gitarre), Michael Krammer (Gitarre), Peter Horazdovsky (Bass) und Philipp Scheibel (Schlagzeug) zusammen. Ihre Musik wird oft als eine Mischung aus den Genres Rock, Pop, Hip-Hop, Elektro und Indie bezeichnet. Somit unterscheidet sich die Musik der Band stark von anderen und erhält damit etwas Außergewöhnliches.
In den Jahren 2005 bis 2013 brachte Bilderbuch einige EPs und CDs heraus und erspielte sich in Österreich einen gewissen Bekanntheitsgrad, doch die Erfolgsgeschichte der Band begann eigentlich erst im Jahr 2013 mit der Veröffentlichung ihrer EP „Feinste Seide“. Auf dieser ist auch der Song „Maschin“, der wohl bekannteste Song der Band „Bilderbuch“ überhaupt, mit dem ihnen der internationale Durchbruch gelang. Seitdem bekam die Band zahlreiche Gig-Anfragen, trat in Fernsehshows auf und war für diverse Preise nominiert, so erhielt „Bilderbuch“ beispielsweise im Jahr 2014 den Amadeus Austrian Music Award. Ihr Musikvideo zu „Maschin“ wurde beim Kurzfilmfestival Vienna Independent Shorts als bestes österreichisches Musikvideo ausgezeichnet.
Am 27. Februar 2015 veröffentlichte „Bilderbuch“ das Album „Schik Schok“ beim Label „Maschin Records“, das die Band selbst gegründet hat. Das Album schoss in Österreich direkt auf Platz 1 der Albumcharts, in der Schweiz dagegen erreichte es nur Platz 36 und in Deutschland Platz 14. Inzwischen touren sie seit März 2015 durch Deutschland, Österreich und die Schweiz.

Damit ihr euch ein eigenes Bild von der Band „Bilderbuch“ machen könnt, hier ein Link. Viel Spaß beim Reinhören ☺!

Nina Bohn