Konzertbericht: Feine Sahne Fischfilet live in Saarbrücken

Feine Sahne Fischfilet. Wer bei diesem Begriff an ein Essensgericht denkt, liegt falsch. Wer allerdings mit Fisch das Meer und möglicherweise Norddeutschland assoziiert, kommt dem ganzen schon näher: Feine Sahne Fischfilet ist der Name einer aus Mecklenburg-Vorpommern stammenden Punkrock-Band.

Am 02. März 2018 machte die Band im Rahmen ihrer „Alles auf Rausch“-Tour in Saarbrücken halt. Als Konzertlocation diente die Veranstaltungshalle „Garage“, in der Feine Sahne Fischfilet bereits im November 2016 gastierten.

Die winterliche, verschneite Lage und die am Nachmittag gemeldeten Unterwetterwarnungen ließen die Besucher nicht von einem Konzertbesuch abhalten. Die Konzerthalle war gut besucht, nahezu voll. Aufgrund von Zugverspätungen verpasste ich den Supportact Audio88 & Yassin, allerdings schienen sie die Menge wortwörtlich gut eingeheizt zu haben.

Pünktlich um 20 Uhr wurde ein Vorhang gehisst, der die Sicht auf die Bühne verdeckte. Mit dem Song „Zurück in unserer Stadt“ des im Januar erschienen Albums „Sturm und Dreck“ wurde die Show eröffnet, woraufhin der Vorhang nun unter Applaus und Jubel der Fans fiel. Feine Sahne Fischfilet präsentierte sich gut gelaunt dem Publikum und zog es sofort in seinen Bann. Die gute Laune sprang sofort auf die Konzertbesucher über und hielt den ganzen Abend lang an. Außerdem bildeten sich Moshpits, in denen fleißig gepogt wurde und auch einige Crowdsurfer konnte man während des Konzertes beobachten.

Die Setlist umfasste hauptsächlich Songs des neuen Albums „Sturm und Dreck“, was fast komplett gespielt wurde. Lieder vergangener Alben kamen dennoch nicht zu kurz. Die Songtexte thematisieren die Heimat, persönliche Erfahrungen, die Bandentwicklung, Alltagserlebnisse, etc. Aber auch politische Themen treten häufig auf. Feine Sahne Fischfilet engagiert sich bspw. aktiv gegen den Rechtsradikalismus. Die Band nutzt ihre Reichweite, um Dinge anzusprechen, etwas zu bewegen und voranzubringen. Sie setzt politische Statements. Des Weiteren sind sie in der Flüchtlingshilfe aktiv, so hat Sänger Monchi Hilfsgüter an die syrisch-türkische Grenze nach Suruç gebracht, wie er in einer Ansage zum gleichnamigen Song erzählte. Auch in den restlichen Ansagen nahm sich Sänger Monchi Zeit, um dem Publikum die Hintergründe und Geschichten, die hinter dem jeweiligen Song stecken, zu erklären.

Nach gut zwei Stunden endete das Konzert, mit dem Song „Weit hinaus“, der im Konfettiregen gespielt wurde. Von den in der Konzerthalle vergleichbar herrschenden Sommertemperaturen ging es für mich anschließend zügig wieder hinaus auf die mit schneebedeckten Straßen in Richtung Bahnhof. Damit ging ein toller Konzertabend zu Ende.

Nina Bohn