Jugendstil 

Jugendstil ist die deutsche Bezeichnung eines Stils, der sich um 1900 international verbreitete. Der Jugendstil hat auch viele andere Bezeichnungen wie z.B. „Art Nouveau“ in Frankreich, „Sezessionsstil“ in Österreich, „moderner Stil“ in Rußland und England und „stile liberty“ in Italien.

Die deutsche Bezeichnung „Jugendstil“ entstand durch die Nachahmung eines Stils, wie die Kunstzeitschrift „Jugend“, die seit 1896 in München erschien, gestaltet und illustriert war.

Die Künstler des Jugendstils begannen oftmals bei der Gestaltung ihres eigenen Hauses und waren vielseitig tätig als Architekten und Entwerfer für Gegenstände des täglichen Gebrauchs. Das Leben sollte ein Fest der Sinne werden. Dies basierte auf einer Schönheitssehnsucht.

Die Jugendstilkünstler empfanden sich als eine Reformbewegung und entwickelten neue Organisationsformen künstlerischer Arbeit. So entstanden kunsthandwerkliche Werkstätten und die Künstlerkolonien.

Die Architektur im Jugendstil zeigt ein neues Raum- und Baukörpergefühl. Es ging um „Baukunst“ mit Schwerpunkt des Villenbaus und Kulturbaus (Theater, Museen).

Durch Tendenzen der Verklärung von Jugend, Sonne und Leben, spielte in der Innenarchitektur der Einfall von Sonnenlicht und hellen Farben eine große Rolle.

Es gibt verschiedene Unterformen des Jugendstils wie beispielsweise den „floralen“ Jugendstil, der sich mit Naturformen auseinandersetzte.

In einer anderen Strömung dominierten Ornamentverliebtheit und die Formphantasie.

Lieblingsmotive im Jugendstil waren Bäche, Seerosen, Schwäne und Pfauen.

Der Jugendstil prägte nicht nur Architektur und Kunsthandwerk sondern auch Alltagsgegenstände wie Leuchten usw., Schmuck, Gestaltung von Zeitschriften- und Buchseiten, Buchumschläge, Plakatkunst (Werbeplakate) bis hin zur Schriftgestaltung. 

In den 1890-er Jahren entstand zum ersten Mal innerhalb weniger Jahre ein internationaler Stil, durch den Austausch der künstlerischen Ideen durch Künstlergruppen, die ausländische Gäste einluden, durch internationale Ausstellungen aber auch durch die eingangs genannten Zeitschriften.

Text und Fotos: Mona Freitag