Die „Band mit dem K“ ist zurück!

Diese Nachricht, die Deutschland im März erreichte, ließ die Herzen aller Fans der deutschen Indie-Rock-Band höher schlagen: Kraftklub meldeten sich zurück!

Nach einjähriger Kreativpause kündigten die fünf Chemnitzer Jungs ihr neues und somit drittes Album „Keine Nacht für Niemand“ an. Erschienen ist es, mit zwölf Songs, am 02.06.2017.

Die Vorab-Single daraus „Dein Lied“ veröffentlichte Kraftklub in einem Video. Hier schlägt die Band musikalisch sanftere Töne an, gepaart mit teilweise aggressivem Text. Im neuen Outfit, weg von der schwarzen Bomberjacke hin zur roten, und vom schwarzen Poloshirt zum weißen, präsentiert sich KK in Begleitung eines Streichorchesters vor einem brennenden K. Sänger Felix rechnet in der Ballade mit seiner Ex-Freundin ab, die ihn mit seinem besten Freund betrogen hat. Ob der Hintergrund autobiographischer Natur ist, bleibt dahingestellt. Zumindest dürfte der Song für viele KK-Fans gewöhnungsbedürftig gewesen sein, da in den vorherigen Liedern der Band die rockigen Töne überwiegen. Wer erwartete, dass KK von da an nur noch ruhigere Songs anstrebte, lag falsch: „Keine Nacht für Niemand“ bietet weiterhin rockige Songs im typischen Kraftklub-Style. Politische Themen werden ebenso wenig ausgespart wie Lieder, die Freundschaft, Liebe, Alltag, Arbeit und Drogen thematisieren.

Nach der Ankündigung des neuen Albums folgte erwartungsgemäß auch die Meldung einer Tour, die von Oktober bis November stattfand. 14 Termine in Österreich, der Schweiz und Deutschland wurden gesetzt, die Band wollte große Hallen füllen.

Auch ich nahm an dieser Tour zweimal teil. Nach „Keine Nacht für Stuttgart“ war ich ebenso beim Tourabschluss in Frankfurt am Start. In der ausverkauften Festhalle, die Platz für 13500 Menschen bietet, erlebte ich einen fulminaten Abend. Bevor die eigentliche Show von Kraftklub begann, zeigte die Vorband „Von Wegen Lisbeth“, in Stuttgart war es die Band „Gurr“, ihr Können und stimmte die Fans auf das danach folgende Kraftklub-Konzert ein. Nach einer kurzen Umbaupause begann dann das eigentliche Konzert. Zum Auftakt fiel ein Vorhang und gab den Blick auf die Bühne frei. Die Band zeigte sich den jubelnden Fans und zog sie sofort in ihren Bann. In den kommenden 2,5 Stunden war Singen, Tanzen und Pogen angesagt. Üblicherweise erwartet sowohl die Band, als auch die Zuschauer, während des letzten Konzerts einer Tour viele Überraschungen. So wurden die Bandmitglieder von ihrer Krew kostümiert und es waren diverse Schriftzüge, wie bspw. „Till stinkt“, zu lesen. Auch Kraftklubs selbsterfundener Sport durfte nicht fehlen: Wett-Crowd-Surfen zur Hauptbühne. Die Jungs sprangen von einer sich in der Mitte befindenden Bühne in die Menge und ließen sich wortwörtlich auf Händen tragen. Gewinner dieses Wettbewerbs war Sänger Felix Brummer, sehr zum Ärger von Bassisten Till, der nach einiger Zeitverzögerung als letzter die Bühne erreichte. Das Konzert endete mit dem Song „Songs für Liam“, der im Konfetti-Regen gespielt und bei dem die gesamte Festhalle zum gemeinsamen Singen aufgefordert wurde. Ein besonderes Highlight und gleichzeitig ein schöner Konzert- bzw. Tourabschluss.

Leider kam es nicht wie im vergangenen Jahr zu einem Interview mit Felix. Zu meiner Überraschung begegnete ich nach dem Konzert jedoch seinem Bruder Till (Bassist). Ich nutzte diese Gelegenheit und unterhielt mich mit ihm, machte Fotos und ließ mir sein Plektrum, das mir nach dem Konzert von einem Krew-Mitglied geschenkt wurde, signieren.
Mit tollen Eindrücken und Andenken ging für mich ein einmaliger Abend zu Ende. Nach diesem grandiosen Abend freue ich mich jetzt schon auf die Fortsetzung der „Keine Nacht für Niemand“-Tour im Februar und März 2018.

Nina Bohn