Buch-Quartette herstellen – neue Aktion der Lesescouts

Ihr habt Lieblingsbücher, stellt sie anderen gerne vor, malt zudem gerne und seid Schüler und Schülerinnen der 5. und 6. Klasse? Ja?
Dann seid ihr richtig geeignet für unsere neue Aktion vom 13.-30.11.2017.
Was ihr tun müsst, könnt ihr der beigefügten Info entnehmen.

Worum geht’s bei der neuen Aktion?
In der Aktion mit dem Titel „Anfang und Ende: Buch-Quartett an der Leseleine“ stellt ihr anderen Schülern euer absolutes Lieblingsbuch vor.

Wie wird’s gemacht?
Auf einem Blatt werden Titel und Autor/Autorin des Lieblingsbuches geschrieben.
Auf einem zweiten Blatt wird der Buchanfang notiert (die ersten ein bis drei Sätze).
Eine wichtige Situation bzw. eine wichtige Figur des Buches wird sorgfältig auf ein drittes Blatt geschrieben oder gezeichnet.
Auf ein viertes Blatt wird das Buchende geschrieben (die letzten ein bis drei Sätze).

Sämtliche Blätter aller Schülerinnen und Schüler, die teilnehmen, werden auf eine Leseleine im Atrium ausgehängt, damit viele die tollen Buchvorstellungen sehen und lesen können.

Die Buch-Quartette könnt ihr im Aktionszeitraum immer montags – donnerstags in der 2. Pause in der Bib abgeben. Bitte schreibt eure Namen klein unten rechts auf das jeweilige Blatt.

Die Klasse, die die meisten Buch-Quartette erstellt hat, gewinnt einen Preis. Der wird aber noch nicht verraten.

Also macht alle mit!
Beginn und Ende der Aktion: 13.11. – 30.11.2017

Eure Lesescouts Anna, Anna-Maria, Jana, Keshia, Leonie, Lisa, Luna, Sina und Selin

Autorenlesung mit Antje Wagner

Am Donnerstag, den 26. Oktober, kam die Autorin Antje Wagner an unsere Schule. Sie erzählte uns von ihrem Buch „Unland“, ihrem insgesamt siebten Buch und erstem Jugendbuch. Darin geht es um das Mädchen Franka, das in ein Wohnheim in dem kleinen Dorf Waldburgen einzieht. Dort macht sie eine erstaunliche Entdeckung: Im nahegelegenen Wald befindet sich ein Gebiet von der Größe eines kleinen Dorfes. Dort stehen alte Häuserruinen. Das Besondere jedoch ist, dass das gesamte Gebiet von einem hohen Zaune umgeben ist, der unter Strom steht. Franka fragt die Erwachsenen im Dorf danach. Die erklären ihr, dass die Ruinen „Unland“ heißen und dass es streng verboten ist, dort hinzugehen. So beginnt der spannende Thriller, der auch uns Achtklässler sehr fesselte, weshalb einige Schüler sich direkt nach der Lesung ein signiertes Buch gekauft haben.
Frau Wagner erzählte uns außerdem, dass sie das Buch ein wenig autobiografisch geschrieben hat. Das bedeutet, dass sie Teile ihres eigenen Lebens in das Buch gepackt hat. Zum Beispiel hat sie einige erschütternde Schicksale ihrer eigenen Freunde in das Leben der Heimkinder, die im Buch vorkommen, eingefügt.
Der Besuch war sehr interessant und Frau Wagner hat uns viele Schreibtipps sowie eine spannende Lektüre mit auf den Weg gegeben.

Amélie Schu, 8b

Lesetipp: „Coolman und ich – Rette sich, wer kann“

Das Jugendbuch „Coolman und ich – Rette sich, wer kann“, geschrieben von Rüdiger Bertram, mit Bildern von Heribert Schulmeyer, ist 2011 im Oettinger Verlag erschienen. Es handelt von einem Jungen, der zusammen mit seinem nur für ihn sichtbaren Freund Coolman, seiner Schwester und anderen Jugendlichen an einer Sprachreise nach England teilnimmt. Ihm passieren dort viele Missgeschicke, vor allem durch die Einmischung von Coolman.
Das Buch ist ein lustiger Comic-Roman. Die Geschichte wird immer wieder zwischendurch als Comic, überwiegend mit Coolmans Kommentaren, weitererzählt. Es hat 12 Kapitel, das letzte Kapitel ist ein reiner Comic. Kai, die Hauptperson dieses Buches, berichtet aus seiner Sicht von seinen Erlebnissen. Durch die schlechten Ratschläge von Coolman gerät er von einer Katastrophe in die nächste. Zum Beispiel fährt Kai mit einem Rolls-Royce gegen die Steine von Stonehenge, die anschließend wie ein Riesendomino umfallen. Er erlebt komische Situationen mit einem kleinen Lord in dessen Burg und besucht sogar die Queen.
Kai ist ein 12-jähriger Junge, der seit seinem 4. Lebensjahr von einer nur für ihn sichtbaren Figur namens Coolman verfolgt wird. Er kann ihn nicht loswerden. Coolman mischt sich ständig ein und erteilt Ratschläge.
Kai und seine Freunde Alex und Justin wohnen bei denselben Gasteltern. Sie bekommen nur Katzenfutter aus der Dose zu essen. Lena, Kais Ex-Freundin, mit der er 5 Minuten ein Paar war, fährt auch mit. Sie wohnt bei dem kleinen Lord. Im Laufe des Buches versucht Kai ihr Herz wiederzugewinnen. Auch hierdurch gerät er in Schwierigkeiten.
Das Buch ist abwechslungsreich geschrieben, denn der Autor verwendet oft die „wörtliche Rede“ und viele Begriffe aus der Umgangssprache der Jugendlichen, z.B. „Attacke, Alter!“. Die Kapitel haben passende Überschriften. Die Geschichte ist gut lesbar.
Das Buch beginnt mit der Abreise von Berlin nach England und endet mit der Rückkehr von dort. Die Kinder verbringen einen Sprachurlaub in der Nähe von London, um ihr Englisch zu verbessern und besuchen am Ende ihres Aufenthalts die Stadt London.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Im Buch passieren viele Missgeschicke und es ist lustig geschrieben. Besonders die Comics finde ich gelungen, sie machen das Buch interessanter. Durch die einzelnen Kapitel kann man sich Ziele beim Lesen setzen. Die Geschichte ist nie langweilig.
Das Buch eignet sich für Kinder und Jugendliche ab 9 Jahren, die Comics mögen und viel Humor haben.

erschienen im Oetinger-Verlag, 192 Seiten, 6,99 Euro

eine Rezension der Lesescouts

Interview mit dem jüngsten Origami-Buchautor Deutschlands

Origami bezeichnet die chinesische Kunst des Papierfaltens. Mit ein wenig Geschick und der richtigen Falttechnik können aus nur einem Blatt Papier kunstvolle Figuren und Tiere entstehen und das wohlgemerkt ohne Hilfsmittel wie beispielsweise Schere oder Kleber. Dabei wird sowohl die Kreativität, als auch die Fantasie gefördert.

Christian Saile aus dem Raum Schwäbisch-Gmünd gilt als der jüngste Origami-Buchautor Deutschlands. Mit gerade einmal elf Jahren veröffentlichte er sein erstes Buch. Inzwischen ist er 17 Jahre alt und hat bis heute sieben Bücher verfasst. Zurzeit arbeitet er an seinem achten Buch, was das Thema „Mini-Origami“ behandelt. Um mehr über die Origamikunst und seine Arbeit als Autor zu erfahren, habe ich mich am 21.10.2017 mit ihm in Schwäbisch-Gmünd zum Interview getroffen und ein interessantes Gespräch führen können.

Wie kamst du zu Origami?
Am Basteln war ich schon immer interessiert. Mit Origami bin ich das erste Mal auf einer Kunstaustellung in Kontakt gekommen, an der ich jetzt auch selber teilnehme. An einem Stand habe ich ein Buch mit einer Anleitung entdeckt, was mich sehr begeistert hat. Aus diesem Grund wollte ich es unbedingt kaufen, auch wenn es sehr teuer war. Zu dem Zeitpunkt war ich sechs Jahre alt. So hat das dann quasi angefangen. Anschließend kamen dann immer mehr Bücher hinzu.

Welche Figur bastelst du am liebsten?
Meistens die aktuellste. Im Moment habe ich keine feste und bestimmte Lieblingsfigur, aber im Großen und Ganzen bevorzuge ich Tiere.

Machst du in deiner Freizeit viel Origami oder haben sich deine Interessen in der Zwischenzeit geändert?
In der Freizeit habe ich bedingt durch Schule kaum noch Zeit dafür. Ich arbeite aber häufig auf Ausstellungen hin oder wenn ich ein bestimmtes Geschenk brauche, greife ich oft auf Origami zurück.

Du bist ja auch als Autor aktiv. Wie kam es denn dazu?
Ich hätte niemals die Idee gehabt, ein Buch zu schreiben. Der Verlag ist auf mich zugekommen, da sie durch mehrere Zufälle auf mich gestoßen sind. Das kam für mich sehr überraschend.

Wie lange hat es dann mit deinem ersten Buch gedauert?
Von dem Moment an, als es mit der schriftlichen Arbeit angefangen hat, bis hin zu dem Zeitpunkt, als es veröffentlicht wurde, etwa ein Jahr lang.

Wurdest du von Anfang an unterstützt oder war es zuerst unklar, ob du wirklich ein Buch verfasst?
Eigentlich schon, wobei, was heißt eigentlich? Auf jeden Fall. Von Anfang an war es natürlich nicht klar, da meine Eltern und ich erst dachten, es sei ein Scherz, aber wie sich herausgestellt hat, war es ernst gemeint.

Bist du heute auch noch als Autor aktiv?
Ja, im Moment sind es gerade sieben Bücher. Momentan arbeite ich am achten Buch. Letztens war ich mit der Autorenkorrektur fertig. Das ist sozusagen die letzte Kontrolle, bevor das Buch dann tatsächlich in die Druckfreigabe kommt.

Über welches Thema handelt das Buch?
Das neue Buch befasst sich mit Mini-Origami. Es geht darum, die Modelle möglichst klein zu falten und die Ideen, die man dabei hat, umsetzen zu können.

Ist die Arbeit als Autor mit Stress verbunden oder hast du viel Spaß daran?
Sowohl als auch. Spaß insofern, wenn ich ein bisschen mehr Freiheit habe, das heißt, wenn ein Thema vorgegeben ist und ich dann mögliche Techniken oder Figuren ausknobele. Das macht mir Spaß. Wenn es allerdings sehr strenge Richtlinien und kurze Zeiträume sind, dann wird es manchmal stressig.

Viele Jugendliche in unserem Alter haben ja oftmals Minijobs, um ihr eigenes Geld zu verdienen und somit ein stückweit selbstständiger zu werden. Wie sieht es bei dir aus? Profitierst du von deinen verkauften Büchern?
Ich als Autor verdiene wenig, das heißt, zum Leben würde es nicht ausreichen. Als richtiger Beruf würde es sich für mich nicht lohnen, weil man mehr Arbeit hineinsteckt, als am Ende herausspringt. Als Taschengeld ist es allerdings gut.

Abgesehen von Origami, was sind deine Hobbies?
Musik, zum Beispiel Klavier oder Schlagzeug. Ansonsten fahre ich gerne Skateboard und Fahrrad.

Welche Ziele hast du für die Zukunft? Möchtest du weiterhin Origami machen und als Autor arbeiten?
Während des Studiums werde ich wahrscheinlich eine Pause einlegen, weil es sonst zu viel wäre. Aber Origami und das Schreiben von Büchern aus den Augen zu verlieren, hatte ich nicht vor.

Das war’s auch schon. Danke, dass du dir die Zeit genommen hast.

(Das Interview führten Nina Bohn und Laura Reuter.)