Sarah Mimouni (K12) schreibt ihre Facharbeit im Bio-LK 2 über Molche. Dazu fängt sie Molche in verschiedenen Gewässern im Raum Wittlich ein, notiert die vorkommenden Arten, Anzahl der Tiere, wie viele Männchen, wie viele Weibchen und so weiter. Um die nach dem Bundesnaturschutzgesetz geschützten Molche zu fangen, braucht man eine Sondergenehmigung (Sarah hat natürlich eine). Desto mehr habe ich mich gefreut, als mich Herr Valerius dazu einlud, einmal mitzufahren.
Die Fallen ließen wir am Freitagabend ins Gewässer. 50 Zentimeter Wasserstand, viele Pflanzen; ideal für Molche.
Samstags in der Früh, es war 7:30 Uhr, holte mich Herr Valerius ab und wir fuhren zusammen mit Sarah und einer Freundin an den Tümpel. Gleich in der ersten Falle fanden sich drei Molche. In der zweiten Falle, die ungefähr viermal so groß war, waren ein paar mehr zu finden, nämlich ungefähr acht Tiere. In dieser Falle war der einzige Teichmolch, den wir in diesem Gewässer fanden: ein Männchen. In der dritten Falle waren es wieder mehr, ungefähr 13 Molche. Die letzte Falle schließlich lag in der hintersten Ecke des Tümpels, direkt an einem dichten Sumpfpflanzenbewuchs. Hier waren die meisten Molche drin: Ungefähr 20-25 Exemplare! Darunter auch mehrere Kammmolche beider Geschlechter. Sarah wird noch weitere Gewässer beproben, um dann mit der wissenschaftlichen Auswertung zu beginnen. Mit ihrer Forschungsarbeit will sie nämlich Aussagen über die Bedeutung von Gartenteichen für die heimischen Schwanzlurche im Vergleich zu naturnahen Gewässern im außerstädtischen Bereich machen können.
Angesichts einer immer stärker durch Verbauung und intensiver landwirtschaftlichen Nutzung bedrängten Fauna ist die Bestandserfassung eine wesentliche Voraussetzung, die Tiere auch in der Zukunft schützen zu können.
Jetzt kann man schon sagen: alle vier heimischen Arten wurden gefunden. Bei den Arten Bergmolch (Ichtyosaura alpestris), Fadenmolch (Lissotriton helveticus) waren viel mehr Männchen als Weibchen vertreten. Bei Kammmolch (Triturus cristatus) und Teichmolch (Lissotriton vulgaris) war die Anzahl der Weibchen höher bzw. es gab nur ein Männchen.
Natürlich werden die Tiere nach der Zählung sofort wieder freigelassen.
Darüber hinaus machten wir auf unserer Exkursion noch andere interessante Beobachtungen. So fanden wir auf einer benachbarten Heide ein Nest einer Feldwespenart (Polistes sp., vermutlich P. bischoffi oder P. helveticus) sowie zwei Kokons, vermutlich von der Feenlämpchenspinne (Agroecea brunnea).
Für mich war es ein besonders schönes Erlebnis zu sehen, wie man sich in der Schule für den Naturschutz einsetzen kann, dabei noch wissenschaftliches Arbeiten lernt und viele aufregende Naturbeobachtungen machen kann.
Justus Vogel
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