Interview mit „Der Nino aus Wien“

Im Rahmen der Gmundener Festwochen fand am 15. August 2016 in der Hipphalle in Gmunden (Österreich) ein Konzert von „Der Nino Aus Wien“ und Band statt.

Im Anschluss an das Konzert nahm sich Nino Mandl (Sänger und Gitarrist) Zeit für ein Interview.

Wie fandest du das heutige Konzert?

Mir hat es gefallen. Ich fand die zweite Hälfte entspannter als die erste. Bei jedem Konzert ist es ein bisschen anders. Man spielt jeden Tag woanders und nicht immer in derselben Besetzung. Aber ich mochte es heute schon.

Wie läuft die Tour?

Es gibt keine richtige Tour. Wir spielen seit Jahren immer irgendwo, es gibt keine gezielte Tour.

Ich spiele seit Jahren zwei- bis dreimal in der Woche irgendwo ein Konzert. Das ist dann sozusagen die Tour. Es läuft ganz gut.

Spielt ihr auch in Deutschland?

Ja, in Deutschland hatten wir eine große Tour, 12 Konzerte hintereinander in kleinen Locations. Dort waren allerdings nur wenige Leute.

In Bayern, Frankfurt und Berlin geht es, da sich dort etwas gebildet hat, ein kleiner Fankreis sozusagen. Wenn wir zum Beispiel in Bochum spielen, kommt kein Mensch.

Bayern ist cool. Ich würde fast sagen, dass Bayern das schönere Oberösterreich ist.

Seit wann bist du denn Musiker?

Ich sehe mich ja nicht so als Musiker, höchstens als Musikant. Ich habe mit 16 Jahren eine Gitarre bekommen und seitdem probiere ich herum. Vorher war es schon ein bisschen im Kopf, aber noch nicht handwerklich. Mit 16 habe ich angefangen Lieder zu schreiben und jetzt bin ich 28.

Welche Musiker haben dich inspiriert?

Allen voran die Beatles. Mit 15 habe ich mir eine DVD von den Beatles angeschaut und danach war klar, dass ich mir zu Weihnachten eine Gitarre wünsche.

Wie waren deine Anfänge?

Schwierig, weil ich ja kaum was konnte. Ich habe erst mit 16 Jahren angefangen Musik zu machen. Ich war nur einmal im Gitarrenunterricht. Dort wurde mir gleich gesagt, dass ich anders spielen solle. Danach bin ich nicht mehr hingegangen und habe es mir stattdessen selbst beigebracht. Das hat lange gedauert. Mit 19 konnte ich dann ein paar Melodien schreiben. Singen konnte ich gar nicht. Das ging mit der Zeit immer besser, aber auch das hat lange gedauert. Wenn du mich mit 16 Jahren singen gehört hättest, hättest du nicht geglaubt, dass ich in meinem weiteren Leben jemals etwas mit Musik zu tun haben würde. Es war furchtbar.

Wie entstehen die Songs? Schreibst nur du sie oder sind die anderen Bandmitglieder auch daran beteiligt?

Ja, ich schreibe sie mit Gitarre. Sie sind meistens schon fertig, aber wir arrangieren sie alle zusammen. Die anderen haben viele gute Ideen. Text und Akkorde sind fertig. Wir treffen uns dann, probieren und spielen ein bisschen herum. Das geht recht schnell.

Entstehen als erstes die Texte oder zuerst die Musik?

Im besten Fall beides gleichzeitig. Gitarre nehmen, einen Akkord spielen und gleich mal das erste Wort haben. So fängt alles an. Anschließend arbeite ich weiter daran.

Wo schreibst du die Songs am liebsten?

Im Freien nicht so gerne. Da hab ich Angst, dass mich jemand hört. Ich schreibe lieber zu Hause oder in Hotels. Ich fahre auch gerne mal für eine Woche weg. Vor kurzem habe ich Urlaub am Gardasee gemacht. Dort habe ich 7 Lieder geschrieben, jeden Tag eins.

Über was schreibst du am liebsten? Was sind deine Themen?

Eigentlich will ich ja nie über mich schreiben, aber das kommt zwangsläufig immer rein irgendwie. Songs zu bestimmten Themen schreiben, kann ich eigentlich gar nicht. Ich weiß selber auch gar nicht, welche Themen ich in meinen Songs aufgreife. Am liebsten weiß ich selber nicht, worum es geht und komme erst darauf durchs Spielen und durchs Performen.

Nun zu einem anderem Thema: Die Band Wanda.

Wanda sind ja auch aus Wien. Welche Verbindung hast du zu ihnen?

Wir sind Freunde. Wir gehen gerne mal auf eine Fanta oder eine Sprite aus. Ich mag sie sehr gerne. Ich sehe den Sänger und den Gitarristen häufiger als die anderen, aber ich mag alle gerne.

Seit wann kennt ihr euch?

Den Gitarristen kenne ich schon länger und den Marco hab ich im Jahr 2010 kennengelernt. Ich habe an einer Mauer angelehnt und ihn nach Feuer gefragt. So kamen wir ins Gespräch.

Im Oktober machst du ja zusammen mit Wanda und anderen Künstlern die „Bussi-Kreuzfahrt“.

Wie muss man sich das vorstellen? Wie ist der Ablauf?

Das weiß ich auch nicht so genau. Ich bin ganz allein dort, ohne Band. Ich spiele einmal auf dem Schiff und einmal in Bologna. Fuzzman und Voodoo Jürgens sind auch dabei. Sonst haben wir viel Freizeit, glaube ich. Für mich wird das nicht die härtsteste Woche vom Arbeitsaufwand her. Ich mein, das kann schon hart werden, aber auf eine andere Art.

Voodoo Jürgens hast du ja gerade erwähnt. Mit ihm machst du ja auch eine Platte.

Ja, ich singe auf seiner Platte ein Lied mit. Wir kennen uns schon länger und haben vor Jahren Lieder zusammen geschrieben, aber ich glaube die werden nie veröffentlicht.

Mit welchem Künstler oder mit welcher Band würdest du gerne mal live auftreten?

Das ist schwer. Ich würde die, die ich wirklich mag, eher live hören, anstatt mit ihnen aufzutreten. Es wäre mir etwas unangenehm gleich mit ihnen zu singen. Das fände ich ein bisschen vermessen.

Wer sollte mal ein Lied von dir covern?

Jeder, der will. Ich freue mich über jedes Cover. Es gibt so wenige Covers, dass ich schon ein bisschen traurig bin. Ich wünschte es gäbe mehr davon, weil das ist das, was mich fast am meisten an den Leuten erfreut, aber es traut sich keiner oder keiner hat Lust darauf.

Das waren auch schon meine Fragen. Vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast! Ich wünsche dir und deiner Band weiterhin viel Erfolg!

Nina Bohn