Die Blauracke gehörte einst zu den schönsten Vögeln Deutschlands. Doch in unseren Gefilden ist sie bereits ausgestorben. Dafür findet man sie aber noch in den südeuropäischen und eurasischen Ländern. Sie ist überwiegend türkisfarben und azurblau gefärbt, der Rücken ist jedoch hellbraun. Die Flügelspitzen sind schwarz, die Flügelinnenseiten sind in drei Längsstreifen unterteilt; der oberste ist türkis, der mittlere dunkelblau und der untere schwarz. Die Blauracke ist von der Größe und dem Gewicht in etwa mit dem Eichelhäher gleichzusetzen.
Ihr lateinischer Name ist Programm: Der Ruf der Blauracke ist ein mehrfach hintereinander ertönendes „garr“. Deshalb wurde die Blauracke von Carl von Linné* so benannt.
Der Singvogel ernährt sich vorwiegend von Insekten wie Hundertfüßern oder großen Käfern, manchmal jedoch auch von kleineren Amphibien etc.
Das letzte Exemplar in Deutschland wurde 1994 in Baden-Württemberg entdeckt. Heute gibt es die Blauracke nicht mehr in Deutschland, allerdings wurden einige Restvorkommen in Österreich, Polen und an der französischen Küste gefunden. Der gesamte mitteleuropäische Bestand wird auf ca. 500-900 Brutpaare geschätzt.
Den Winter verbringt die Blauracke vorwiegend im Süden und Osten Afrikas, von Südafrika bis Eritrea. Auf ihrer Reise dorthin frisst sie auch mal Beeren und Früchte, wie Feigen oder Trauben.
Man weiß bisher nur sehr wenig über diesen Vogel, da nur 126 markierte Tiere wiedergefunden wurden. Auf der Roten Liste vom NABU wird der Vogel sowohl in RLP als auch in Deutschland bei 0 (ausgestorben) eingeordnet.
*Carl von Linné hat im 18. Jahrhundert angefangen, allen Tieren lateinische Namen zu geben und hat die Zoologie revolutioniert.
Justus Vogel