Am Mittwoch, dem 14.06.2017 machte die Aquarien-AG zusammen mit AG-Leiter und Biologie- sowie Chemielehrer Kurt Valerius einen Ausflug zur Niederburg nach Manderscheid. Ziel der Exkursion war, die stark gefährdeten Gelbbauchunken (Bombina variegata) zu finden. Wir gingen dem Tipp nach, dass es in der Niederburg einen Tümpel geben soll. Wir bekamen für unsere Exkursion freien Eintritt. Die ersten Tiere, die wir sahen, waren Mauereidechsen (Podarcis muralis), die in den alten Gemäuern leben. Als wir den Tümpel endlich gefunden hatten, flatterte direkt ein Plattbauch (Libellula depressa), eine Libellenart, vor unserer Nase herum. Als wir nun einen Blick ins Wasser warfen, erkannten wir die riesigen Kaulquappen der Geburtshelferkröte (Alytes obstetricans), die sich auf im Wasser liegenden Steinen tummelten. Gelegentlich tauchte auch ein Bergmolch (Ichthyosaura alpestris) an die Oberfläche, um nach Luft zu schnappen. Auf dem Weg in Richtung Ausgang der Burg fanden wir noch einige interessante Pflanzen, wie z. B. den Mauerpfeffer (Sedum acre) oder die Königskerze (Gattung: Verbascum), deren genauere Artbestimmung nur bei offenen Blütenständen möglich ist. In den Hecken sahen wir noch Larven der Ritterwanze (Lygaeus equestris), eine Schlehen-Bürstenspinnerraupe (Orgyia antiqua), und einige Marienkäferpuppen.
Wir verabschiedeten uns von der Burg und machten uns auf dem Weg zur Lieser. Im Fluss gibt es zwar keine Unken, denn das Wasser fließt zu schnell, allerdings wollten wir trotzdem kurz ans Wasser. Auf dem Weg dorthin fanden wir eine Blindschleiche (Anguis fragilis), die leider schon überfahren war. Wir kehrten dem traurigen Anblick den Rücken und schlugen uns weiter durch die Brennnesseln. Als wir ankamen, fiel uns direkt der Bewuchs von Lebermoos (Marchantiophyta) an einem Brückenpfeiler auf. Auf der anderen Seite des Flusses konnte man kleine Fische erkennen, vermutlich Elritzen (Phoxinus phoxinus) oder Bachforellen (Salmo trutta fario). Am Ufer fanden wir ausgerissene Flügel der Blauflügel-Prachtlibelle (Calopteryx virgo). Die Insekten wurden wahrscheinlich Jagdbeute der Gebirgsstelze (Motacilla cinerea). Außerdem sahen wir Teichläufer (Hydrometridae) und Wasserläufer (Gerridae).
Anschließend, da wir leider keine Gelbbauchunkenvorkommen (Bombina variegata)für Manderscheid bestätigen konnten, zeigte uns Herr Valerius zwei Exemplare in Tümpeln in seinem Garten. Außerdem fanden wir dort einen Fadenmolch (Lissotriton helveticus). Herr Valerius setzt sich auch im Rahmen des NABU für die Gelbbauchunken ein: Der Naturschutzverein und er selbst legen kleine Tümpel und Pfützen an, die besonders für diese stark gefährdete Amphibienart geeignet sind.
Justus Vogel
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