Der Vampir

Hallo, ich heiße Tom und ich wollte unbedingt mal was von anderen Ländern erfahren.
Also reiste ich 1988 mit 31 Jahren um die Welt. Irgendwann kam ich nach Italien. Und ihr könnt euch nicht vorstellen, was dort passiert ist!
In einer Schule gab es einen großen, aufgeblähten Jungen mit Namen Ferrari, der kleine Kinder erpresste und ihnen weh tat.
Ferrari erschien eines Tages ein blutrünstiger Vampir, der einen schwarzen, langen Mantel mit schwarzen Knöpfen trug, im Gesicht kreideweiß war und zudem riesige Zähne hatte, an denen Überreste von Blut hingen. Wundersamerweise konnten alle anderen Kinder diesen fruchterregenden Vampir nicht sehen. Am darauffolgenden Tag tauchte ein großer, hässlich aussehender Riese auf, der Ferrari aufzuspüren versuchte – vergeblich! Denn Ferrari hatte sich vorsorglich gut versteckt.
In der kommenden Pause war der große Junge vorsichtig und suchte schon ein Versteck auf, aber plötzlich hörte er dort eine Stimme, jedoch war niemand zu sehen. Ferrari schaute nach rechts, nach links, nach unten und erkannte dann doch den kleinen Kobold. Ferrari wollte schon zuschlagen, aber der Kobold wurde größer und größer und irgendwann sogar fünfmal so groß wie der Kindererpresser. Natürlich lief er vor Schreck weg, doch während er das tat, fragte ihn ein größeres Kind: „Warum läufst du weg?“ „Siehst du den bösartigen Kobold nicht“, schrei Ferrari entsetzt. Lachend erwiderte das Kind: „Ich sehe ihn nicht!“ „Da hinten!“, rief Ferrari in Panik. Er zeigte auf die Stelle, aber kein Kobold war zu sehen.
In der nächsten Pause stand wieder der Vampir vor Ferrari: „Haben dir meine Freunde nun endlich Angst gemacht?“, fragte er lachend. Noch während der Vampir das sagte, packte Ferrari sein Handy aus der Tasche und machte ein Foto von ihm. Er wollte nämlich testen, ob er ein richtiger Vampir ist, denn von echten Vampiren, das wusste er, kann man keine Fotos machen. Er betrachtete sein Handy und wahrhaftig: Kein Bild war zu sehen. Jetzt wollte er aus Angst alles für den Vampir tun, um ihn als Freund zu gewinnen.
„Also“, sprach der Vampir“, hör auf, anderen Kinder weh zu tun.“ „Ja, natürlich“, stammelte
Ferrari und lächelte etwas verlegen. Seitdem fiel Ferrari nicht mehr auf.
Ihr wollt jetzt vielleicht wissen, woher ich das alles weiß? Ich erklär’s euch schnell. Die Kinder, die sich als Vampir und als Kobold verkleidet hatten, erzählten mir als vertrauensvollem Fremden ihr Geheimnis. „Ihr werdet bestimmt irgendwann große Erfinder“, meinte ich anerkennend, „denn der Trick mit dem Foto ist einfach genial.“
Aber leise: Ferrari darf das natürlich alles nie erfahren.

Felix, 5B