Der proTRon EVOLUTION

Am Freitag, den 16.12.2016, durfte ich zur „Veröffentlichungsfeier“ des proTRon EVOLUTION kommen. Das Spektakel fand in der Hochschule Trier statt. Sämtliche Leute der Presse waren eingeladen. An dieser Stelle möchte ich mich noch einmal herzlich bedanken, denn ohne Herrn Prof. Dr.-Ing. M. Scherer wäre der Besuch nicht möglich gewesen. Doch nun zum eigentlichen Thema.
Circa 70 Studenten aus den Fachbereichen Fahrzeugtechnik, Maschinenbau, Elektrotechnik, Informatik, Betriebswirtschaftslehre sowie Design fingen vor einigen Jahren an, sehr effiziente Autos zu bauen. Ihr Ziel war, und ist es immer noch, den Shell Eco Marathon zu gewinnen. Bei diesem Wettkampf gewinnt das Auto, welches den geringsten Verbrauch hat und dabei die weiteste Strecke zurücklegt. Der proTRon AERIS und sein Team wurden schon einmal Weltmeister. Der AERIS verbraucht auf 3.500 km gerade einmal 1 Liter herkömmliches Benzin. Die Entwickler des AERIS machten sich Gedanken, ob so ein niedriger Verbrauch nicht auch in Kleinwagen oder anderen „normalen“ Fahrzeugen gewährleistet werden kann. So entstand der proTRon EVOLUTION. Ein Kleinwagen mit sehr viel Stauraum. In erster Linie ist das Fahrzeug für den Stadtverkehr gedacht. Der EVOLUTION fährt elektrisch. Zwei 8-kW-Motoren, die an den Reifen sitzen, leisten eine Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h. Die beiden Motoren wiegen zusammen nur etwa 7 kg. Sie sind kaum größer als eine Fahrradkette. Unterstützt werden die Motoren durch ein Planetengetriebe sowie Kraftübertragungselemente. Dadurch kann für extrem viel Platz gesorgt werden. Vorne wird sehr viel Sicherheit geboten. Zwei Röhrenelemente (aus je vier Röhren, die aus CfK (Kohlefasermischung) hergestellt wurden), die mit einem Querträger verbunden sind, können den Aufprall optimal abfangen. Die Studenten haben sich als Ziel gesetzt, dass die Fahrgastzelle unbeschadet bleibt. Das Monocoque besteht ebenfalls aus Kohlefaser. Kohlefaser ist sehr leicht, leistet allerdings auch eine sehr hohe Steifigkeit. Dadurch wird das Leergewicht des EVOLUTION auf 550 kg beschränkt, obwohl das Auto sehr stabil gebaut ist. Das Design des Fahrzeugs entstand in Kooperation mit der Hochschule Osnabrück. Die Karosserie des EVOLUTION ist möglichst stromlinienförmig gebaut. Die Designer bauten viele glatte Flächen an, da so der Wind leichter am Fahrzeug vorbeikommt. Bei der Vorstellung durfte man sich den EVOLUTION mit einer Virtual-Reality-Brille ansehen, da die echte Karosserie noch nicht existiert (deswegen ist auf dem Foto nur ein Klettergerüst auf vier Rädern zu sehen). Ich probierte es einmal aus und fand es sehr interessant, wie aus so wenigen Teilen ein so effizientes Auto entstehen kann. In der virtuellen Welt konnte man den Wagen bis aufs letzte Schräubchen auseinanderbauen und wieder zusammenbasteln. Ich finde dieses Thema sehr spannend und werde euch weiter auf dem Laufenden halten.

Justus Vogel