Kuchenbasar als Hilfe für Jugendliche in Berlin

Die Religruppe 5b und 5C führt diese Woche einen Kuchenbasar durch, dessen Erlös wir an Herrn Gemmel, den jeder von uns kennt und mag, weitergeben. Herr Gemmel wird das Geld weiterleiten an ein Projekt mit dem Namen “Versorgungsbus Berlin”.
Hier das Interview, das wir per Mail mit Herrn Gemmel geführt haben. Es zeigt, wie wichtig es ist, uns durch den Kauf von Kuchen zu unterstützen:

Hallo, Ihr drei.

Frau Dr. Schüssler-Schwab hat mir schon angekündigt, dass Ihr Euch melden werdet. Und Ihr glaubt gar nicht, wie sehr ich mich über Eure Mail freue. Über das Interesse an dem Versorgungsbus in Berlin, aber auch (natürlich) über die Hilfe, die Ihr leisten wollt. Ich finde das total stark!!!

Wisst Ihr, als es hieß, dass ein Versorgungsbus für obdachlose Kinder einer meiner Veranstaltungsorte für den Lese-Weltrekord 2015 sein wird („Die schnellste Lesereise der Welt“), da dachte ich noch, dass es sich bei den Betroffenen wohl kaum um Kinder handeln würde. Nein, ich dachte, es geht vor allem um Jugendliche.

Doch dann bin ich am Bus aufgetreten und tatsächlich waren Kinder da. Auch Jugendliche. Aber eben auch Kinder. Ein Mädchen (total nett!!) kam auf mich zu nach der Lesung, bedankte sich ganz herzlich und meinte nur, dass es schade für ihre beste Freundin sei. Die mag nämlich Bücher und Vorlesen sehr gern, aber sie hatte an diesem Abend nicht mitkommen können, weil ihr die Schwangerschaft arg zusetze. Auf meine Frage, wie alt denn diese Freundin sei, wurde mir gesagt: 14. Das hat mich richtig schockiert. Und spätestens da wurde mir klar, dass es wohl so einige Kinder (!!) gibt, die auf der Straße leben.

Der „Berliner Kinderschutz“ (KuB – also eigentlich Kontakt- und Beratungsstelle des Berliner Notdienstes, Abteilung Kinderschutz) leistet hier sehr gute Arbeit. So gute, dass ich mir vorgenommen habe, diesen Bus zu unterstützen, so gut das eben geht. Deshalb freut mich Eure Hilfe SEHR!!

Eure Fragen:

1.Was sind die Versorgungsbusse in Berlin ganz genau?
Der Versorgungsbus in Berlin ist ein ausrangierter Polizeibus (deshalb konnte ich deren Mikrophon benutzen), der sechs Mal in der Woche abends, zum Bahnhof Zoo, zur Warschauer Brücke, zum Alexanderplatz und an den Treptower Park fährt, dort parkt und für obdachlose Kinder und Jugendliche da ist. Im Rahmen von Streetworking sind dort Sozialarbeiter (eben Streetworker), die mit Notversorgungsartikeln (so nennen die das) auf die Betroffenen warten. Notversorgungsartikel, das meint lebenswichtige Dinge wie Lebensmittel, Hygieneartikel, Decken, Jacken, …, die vor allem aus Spenden stammen.

2.Wie viele gibt es von ihnen?
Mir wurde gesagt, dass es nur diesen einen Versorgungsbus gibt, den ich kennengelernt habe. Das ganze Projekt ist halt sehr kostenintensiv und wird ja fast ausschließlich durch Spenden finanziert. Weitere Busse sind einfach zu teuer – so viele Kuchen können Schüler gar nicht backen, was??

3. Wer kommt zu diesen Bussen und wie wird diesen Menschen geholfen?
Etwa 900 (!!!!!) Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 13 und 21 Jahren suchen den Bus auf. Eine irre große Zahl, oder? Und die Streetworker kennen anscheinend alle von ihnen. Ich war sehr überrascht, wie viel die Sozialarbeiter über jeden einzelnen Jugendlichen wussten, die zum Bus kamen. Und sie gehen sehr herzlich, offen und ehrlich mit ihnen um. Die Probleme, die entstehen oder die von den Jugendlichen „mitgebracht“ werden, können hier angesprochen werden. Die Mitarbeiter haben immer (!!) ein offenes Ohr. Und es war auch zu sehen, wie hoch der Respekt ist, den die Kinder und Jugendlichen den Sozialarbeitern entgegenbringen. Der Bus ist sozusagen ein wichtiger Teil ihrer „Heimat“ geworden. Hier treffen sie sich. Hier sind sie angenommen, egal was immer ihr Hintergrund ist.
Die Sozialarbeiter versuchen auch, den Betroffenen weiter zu helfen. Sie kennen und vermitteln Anlaufstellen, geben Tipps für notwendige Behördengänge oder wissen, wo spezielle Hilfe geleistet wird.

Können Sie uns bitte Bilder von den Versorgungsbussen schicken, die brauchen wir für unseren Artikel auf der Homepage ..
Klaro. Ich schicke Euch zwei Fotos, die damals während der Lesung entstanden sind. Das mache ich aber in einer eigenen Mail – wegen der Datenmenge. Nicht, dass was verloren geht.

Machen sie es gut !
Ihr auch, Ihr drei. Und nochmals DANKE!!!!!!!!!!

Stefan.

Hribsime Krekor, Tabea Schmitz und Paula Schreiber